Holzpreise in Deutschland: Fichte 50 % teurer – neue Rekordpreise

5. Juli 2022

Während die Weltmarktpreise für Holz abstürzen, ist davon in Deutschland nichts zu spüren. Die Erzeugerpreise für Holz steigen weiter steil an. Und das auf breiter Front. Wie die letzte Erhebung des Statistischen Bundesamtes zeigt, kostet Fichtenholz im April gut 50 % mehr als im Jahr zuvor. Über alle Holzarten hinweg lag der Preisanstieg bei knapp 35 Prozent.

Auch im Vergleich zum Vormonat setzte sich der Preisanstieg fort. Waldbesitzer und Landwirte mit Wald können also zufrieden sein. Am stärksten war der Preisanstieg wie schon in den Vormonaten bei dem für die Bauindustrie und den Exportmarkt besonders wichtigen Fichtenholz. Hier bekamen die Holzerzeuger im Schnitt 50,2 Prozent höhere Preise bezahlt als im vorigen Jahr. Gegenüber dem Vormonat waren im April die Fichtenpreise um 3,2 % gestiegen und seit Januar ging es um 1 % nach oben.

Damit übertrafen die Fichtenpreise zudem den bisherigen Höchststand vom März 2014. Unklar ist noch, wie sich der Absturz der globalen Exportpreise auf unseren heimischen Markt auswirkt, denn er erfolgte erst später (Mai und Juni) und wird wohl erst allmählich auf die heimischen Preise zurückwirken. Fakt ist jedenfalls, das die Abgabepreise der Industrie für Nadelschnittholz im April ebenfalls kräftig gestiegen sind – nämlich um satte 52,3 % und die Preise für Laubschnittholz setzte die Industrie um 16 Prozent nach oben.

Für Furnierholz und Spanholzplatten wurden die Preise um 45,1 % nach oben gesetzt und auch alle möglichen anderen Holzartikel verteuerten sich ebenfalls zweistellig. Diese starke Preisdynamik findet sich erstmals seit langem auch auf der Erzeugerebene wieder. So melden die Statistiker, dass Waldbesitzer für Kiefernholz im April 27,2 Prozent höhere Preise bekamen, für Eichenholz lag der Aufschlag bei 10,9 % und bei Industrieholz verbuchten die Waldbesitzer ein Plus von 33,6 Prozent.

Und – wie schon mehrfach auf agrarheute berichtet – können die endlich auch die Brennholzpreise von den steigenden Preisen und natürlich von der Energiekrise profitierten: Hier lag der Preisanstieg bei 12,5 % – ebenfalls auf ein neues Rekordniveau.

© Olaf Zinke Im Leitsortiment beim Fichtenholz 2b+ wurden zuletzt 100 bis 117 €/fm für das BC-Frischholz bezahlt. Auch für Fichten-Käferholz wurden mit 70 bis 97 €/fm weiterhin gute Preise geboten.

Industrie kauft wie wild – Rekordpreise bei Brennholz

Offenbar profitiert der Holzabsatz weiter von einer sehr guten Auftragslage aus den vergangenen Monaten. Die weitere Entwicklung für den kommenden Herbst ist wegen der dramatischen Inflation, der abstürzenden Exportpreise und der wirtschaftlichen Risiken von großer Unsicherheit geprägt. Nach Einschätzung von Marktbeobachtern ist die Sägeindustrie nach dem Ende der Einschlagsaison nur durchschnittlich mit Nadelsägerundholz bevorratet.

Die Nachfrage nach allen Sortimenten ist deshalb weiter hoch, bereitgestellte Mengen werden zügig abgenommen. Logistikprobleme und begrenzte Transportkapazitäten können jedoch den Handel beeinträchtigen. Auch die fehlenden Importe aus Russland machen sich offenbar am europäischen Markt bemerkbar.

Besonders rege ist derzeit die Nachfrage nach Nadelindustrierundholz aus der Papier-, Platten- und Zellstoffindustrie. Die Nachfrage nach allen Energieholzsortimenten ist ebenfalls sehr rege, zum Teil sind die Preise auch hier deutlich gestiegen.

Regional werden auch für Brennholz Rekordpreise von teilweise mehr als 100 €/RMM gemeldet. Es ist davon auszugehen, dass die Preise für Energie hoch bleiben. Verbraucher versuchen sich deshalb mit dem Kauf von Brennholz auf den Ausfälle oder die mögliche Rationierung von Gas und Fernwärme vorzubereiten.

Quelle: https://www.agarheute.com

© Olaf Zinke Regional werden auch für Brennholz Rekordpreise von teilweise mehr als 100 €/RMM gemeldet. Verbraucher versuchen sich mit dem Kauf von Bennholz auf den Ausfälle oder die mögliche Rationierung von Gas und Fernwärme vorzubereiten.

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